Hintergrund

Das Prostatakarzinom ist der häufigste bösartige Tumor des Mannes in der westlichen Welt. Allein in Deutschland werden jährlich über 64.000 Neuerkrankungen registriert. Da der Tumor nur in frühen Stadien geheilt werden kann und hier meist keine Beschwerden verursacht, kommt der Früherkennung eine entscheidende Bedeutung zu. Die Eckpfeiler der Früherkennung bestehen aus einer Abtastung der Prostata und der Bestimmung des PSA-Wertes (prostataspezifisches Antigen) im Blut. Bei Auffälligkeiten erfolgt meist eine ultraschallgesteuerte Biopsie der Prostata. Da ein Karzinom im gewöhnlichen Ultraschall nicht sicher darstellbar ist, erfolgt die Biopsie gemäß den aktuellen Leitlinien nach einem bestimmten Schema (meist 10-12 Stanzzylinder). Große Studien konnten jedoch zeigen, dass bei dieser sog. randomisierten Biopsie bis zu 35% der Prostatakarzinome übersehen werden.

Prinzip der Elastographie

Ein Verfahren zur verbesserten Erkennung des Prostatakarzinoms ist die Elastographie. Bei diesem Ultraschallverfahren wird die Prostata durch die transrektale Ultraschallsonde mit saften Druckbewegungen komprimiert und dekomprimiert. Tumorgewebe ist im Vergleich zu normalem Prostatagewebe härter und lässt sich daher weniger leicht komprimieren. Dieses Phänomen wird vom Ultraschallgerät verarbeitet und farbkodiert dargestellt. Harte, und somit krebsverdächtige Areale, erscheinen blau (s. Abb. 1). Solche Areale können unter lokaler Betäubung gezielt biopsiert werden. Studien konnten zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit, einen Tumor elastographiegesteuert zu treffen, gegenüber der randomisierten Biopsie ca. dreimal höher ist. Weitere Studien konnten belegen, dass Prostatakarzinome in 72 – 93% der Fälle mittels Elastographie erkannt werden. Dennoch muss dem Patienten erklärt werden, dass ein unauffälliger Befund in der Elastographie ein Prostatakarzinom nicht sicher ausschließen kann.

Ablauf der Untersuchung

Bei der Untersuchung liegt der Patient in bequemer Linksseitenlage. Die erhobenen Befunde werden in Form von Bildern und Filmsequenzen gespeichert und dem Patient unmittelbar nach der Untersuchung am Monitor demonstriert. Über die Empfehlung einer Biopsie kann im Anschluss diskutiert werden. Die Untersuchung dauert ca. 10 Minuten und ist in der Regel nicht schmerzhaft.

Im Falle einer Biopsie sollte der Patient 2 Stunden vor der Biopsie einmalig ein Antibiotikum einnehmen, welches vom Arzt verschrieben wird. Weiterhin sollten Medikamente zur Hemmung der Blutgerinnung (Plavix, Marcumar, etc.) nach Rücksprache mit dem Hausarzt abgesetzt und ggf. gegen Heparinspritzen ersetzt werden.

Bei der Biopsie werden verhärtete Areale elastographiegesteuert dargestellt und nach lokaler Betäubung gezielt biopsiert. Im Anschluss wird meist zusätzlich eine randomisierte Biopsie der Prostata durchgeführt.

Eine elastographiegesteuerte Biopsie ist vor allem bei denjenigen Patienten sinnvoll, die bereits eine oder mehrere Prostatabiopsien mit unauffälligem Ergebnis hatten, der PSA-Wert aber trotzdem erhöht bleibt oder gar ansteigt.

Durch regelmäßige Krebsvorsorge und Früherkennungsprogramme werden bösartige Krankheiten heute immer öfter in frühen Stadien festgestellt und haben somit bessere Heilungschancen.

Die Krankenkassen in Deutschland sehen ab dem 45. Lebensjahr regelmäßige jährliche Vorsorgeuntersuchungen vor und übernehmen einen Teil der Vorsorgekosten.

Untersuchung des Urins auf:

  • Blutzellen
  • Entzündungszellen
  • Eiweiß
  • Zucker
  • Tumorzellen (Zytologie)

Ultraschalluntersuchungen von Nieren und Harnblase:

Hierdurch lassen sich frühzeitig sowohl gutartige als auch bösartige Erkrankungen der Niere und Harnblase erkennen.

Immunologischer Stuhltest:

Es lassen sich sowohl gutartige als auch bösartige Erkrankungen des Magen- und Darmtrakt nachweisen, insbesondere der häufig vorkommende Darmkrebs.

NMP22 Blasenkrebs-Test:

Zur frühzeitigen Erkennung eines bösartigen Harnblasentumors.

Vor allem auch bei Rauchern wichtig.

PSA (Krebsmarker für die Prostata):

Mit Hilfe des Prostataspezifischen Antigens (PSA), ein Eiweiß, das im Blut bestimmt werden kann, ist es möglich, Prostatakrebs in einem frühen und damit heilbaren Stadium zu diagnostizieren. Jeder Mann ab 40 sollte seinen PSA Wert kennen, d.h. bei der Vorsorgeuntersuchung diesen Blutwert bestimmen lassen. Da der PSA Wert auch von mehreren Faktoren beeinflusst wird, kann er nur nach Kenntnis der medizinischen Vorgeschichte und nach einer körperlichen Untersuchung adäquat beurteilt werden.

PSA und andere Blutwerte werden zeitnah im eigenen Labor bestimmt.

Transrektaler Ultraschall (TRUS):

Hochlauflösender Ultraschall durch den Enddarm: Dient der genauen Darstellung der Prostata und Samenblasen und damit der Unterscheidung gutartiger und bösartiger Veränderungen.

Gerne können Sie auch an unserem „ReCall“-Verfahren teilnehmen, in dem wir Sie an die jährliche Vorsorgeuntersuchung erinnern.

Selbsttests

    • IPSS – Prostata Score

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    • IEEF – Fragebogen zur sexuellen Gesundheit

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    • Wechseljahre des Mannes

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Andrologie

Die (“Männerkunde” ist ein Spezialgebiet der Medizin, das sich mit den Forpflanzungsfunktionen des Mannes und deren Störungen befasst.

Somit ist die Andrologie die männliche Entsprechung der Gynäkologie.

Schwerpunkte im Bereich der Andrologie sind der unerfüllte Kinderwunsch, erektile Dysfunktion sowie Hormonstörungen des Mannes.)

Kinderwunsch

Bei unerfülltem Kinderwunsch liegt die Ursache häufig aus Seiten des Mannes.

Die Diagnostik und Behandlung dieser Fälle gehört zu den Schwerpunkten unserer Praxis. Nach einer gründlichen körperlichen Untersuchung und Hormonbestimmung führen wir ein Spermiogramm nach den aktuellen Richtlinien der WHO durch. Wir überprüfen die Qualität unserer Spermiogramme in täglichen internen sowie regelmäßigen externen Ringversuchen, die von der deutschen Gesellschaft für Andrologie in Zusammenarbeit mit der Universität Münster erstellt werden.

Des weiteren führen wir eine mikrobiologische Untersuchung des Spermas durch, um mögliche Infektionen als Ursache einer Unfruchtbarkeit aufzudecken.

Anschließend kann häufig bereits eine konservative Therapie eingeleitet werden.

In anderen Fällen kann in Zusammenarbeit mit den behandelnden Gynäkologen auch eine Insemination erfolgen.

In Fällen, bei denen keine Spermien vorliegen (Azoospermie) führen die operative Spermiengewinnung aus den Hoden durch (TESE), damit in Zusammenarbeit mit einem Reproduktionszentrum eine künstliche Befruchtung erfolgen kann (ICSI, IVF).

Erektionsstörungen

Erektionsstörungen sind häufig, in Deutschland leiden ca. 5 Milionen Männer daran, das sind 10 % in der Altersgruppe von 40-50 und 20 % in der Altersgruppe von 50-60.

Erektionstörungen können aufgrund eines Hormonmangels auftreten, aber auch Frühwarnsystem von arteriellen Durchblutungsstörungen sein.

Mittlerweile können Erektionsstörungen hervorragend behandelt werden, wichtig ist, zunächst eine genaue Diagnostik durchzuführen.

Sollte eine konservative Therapie nicht ausreichen, bieten wir auch die operative Implantation von Penisprothesen an.

Hormonstörungen

Störungen der Hormonproduktion im Hoden führen zu einem Testosteronmangel und können zu schweren Folgeschäden führen, wie z.B. Osteoporose, Blutarmut, kognitive Störungen, erektile Dysfunktion oder Libidoverlust.

Die Ursachenabklärung erfordert eine exakte Hormonbestimmung. Eine Substitutionstherapie mit Gelen, Spritzen oder Tabletten wird ebenso wie die Überwachung einer Testosteronsubstitutionstherapie von uns durchgeführt.

Viele Männer klagen mit zunehmendem Alter über einen abgeschwächten Harnstrahl (“nicht mehr wie früher”), über häufiges Wasserlassen vor allem Nachts oder vielleicht sogar über eine plötzliche Harnsperre (Harnverhalt). Alle diese Beschwerden können als Ursache eine vergrößerte Prostata haben.

Im Rahmen der genauen Untersuchungen (Ultraschalldiagnostik, Abtasten der Prostata, Labordiagnostik und Harnstrahlmessung) können wir die genaue Ursache der Beschwerden feststellen und in den meisten Fällen zunächst medikamentös behandeln.

Nur bei Gruppe von Patienten kommt es zu einem weiteren Fortschreiten der Krankheit, sodass eine operative Behandlung erforderlich wird, die von unseren Operateuren mit einer großen Expertise in einer Partnerklinik durchgeführt werden kann.

Die Harninkontinenz stellt für den Mann wie für die Frau einen erheblichen Einschnitt in die Lebensqualität dar.

Wir untersuchen die Ursachen dafür, um anschließend eine Behandlungsmöglichkeit zu erarbeiten.

Die Untersuchungen können sehr aufwendig sein. Sie reichen vom Erstellen von Trink- und Toilettenprotokollen über Ultraschalluntersuchungen bis hin zur Blasenspiegelung und urodynamischen Messungen.

Die Erektionsstörung des Mannes ist ein häufig auftretendes Krankheitsbild, das den Mann nicht nur in höherem Alter, sondern auch bereits in jüngeren Jahren treffen kann.

Die Ursachen hierfür liegen beispielsweise in einer Störung des Hormonhaushaltes, der Durchblutung oder äußeren Einwirkungen (zB. Nebenwirkung von Medikamenten, Probleme in der Partnerschaft, Stress im Beruf).

Für viele Paare stellt diese Situation eine besondere Herausforderung dar.

Eine sorgfältige Diagnostik (Ultraschall, Bestimmung der Hormonwerte) kann für eine erfolgreiche Behandlung wegweisend sein.

Ebenso wie die Erektionsstörung kann das Phänomen des vorzeitigen Samenerguss Männer jeden Alters treffen. Auch hier handelt es sich für viele Paare um eine teilweise erhebliche Einschränkung der Lebensqualität.

In unserer Praxis erfolgt neben einer gründlichen organischen Untersuchung, ein ausführliches Gespräch und evtl. eine Untersuchung der Hormonwerte im Blut.

Das modernste bildgebende Verfahren zur Feststellung von Prostatakrebs ist das MRT der Prostata. Hier können vor allem sehr aggressive Tumoren sicher festgestellt werden. Anders als bei der Computertomographie kommen keine Röntgenstrahlen zur Anwendung, sondern starke Magnetfelder ohne schädliche Nebenwirkungen auf den Körper.

Bisher wurde zum Nachweis eines Prostatakrebses eine systematische 12-fach Biopsie durchgeführt. Das heißt, die Prostata wurde in 12 genau definierte Sektoren aufgeteilt und daraus jeweils eine repräsentative Probe entnommen.

Durch eine Verschmelzung (Fusionierung) des MRT-Bildes mit dem Ultraschallbild gelingt es uns nun, direkt aus den auffälligen Arealen gezielt eine Probe zu entnehmen. Dies sollte zusätzlich zur systematischen Biopsie erfolgen, um eine möglichst hohe Treffsicherheit zu gewährleisten.

Diese Fusionierung des MRT-Bildes mit dem Ultraschallbild wird seit kurzem auch in unserer Praxis angeboten.

Auch Kinder können schon zu kleinen urologischen Patienten werden.

Zu den “typischen” kinderurologischen Behandlungsfällen gehören folgende Krankheitsbilder:

Bettnässen (Enuresis nocturna) oder das unbemerkte Einnässen

Hier erfolgt zunächst eine sorgfältige Abklärung von möglichen organischen Ursachen. In den allermeisten Fällen liegt jedoch eine normale organische Entwicklung vor. Vielfach kann man jedoch das “Trockenwerden” durch einfache Änderungen des Verhaltens unterstützen. Hierzu wird durch die Eltern ein Miktionstagebuch angefertigt und gemeinsam mit dem betreuenden Urologen ausgewertet. Eine medikamentöse Behandlung ist hierbei nur bei wenigen jungen Patienten erforderlich.

Hodenhochstand

Ein Hodenhochstand sollte spätestens zum Abschluss des ersten Lebensjahres behandelt werden. So kann eine normale weitere Entwicklung des Hodens gesichert werden.

Vorhautverengung bei Jungen

Vielfach kann zunächst eine medikamentöse Behandlung zum Erfolg führen. Bei hochgradigen Vorhautverengungen hilft schließlich die Operation durch eine Beschneidung der Vorhaut.

Bei der Diagnostik und Therapie des unerfüllten Kinderwunsches eines Paares ist es unerlässlich, das verschiedene medizinischen Disziplinen zusammenarbeiten.

Dies sind in der Regel die Frauenärzte, die Kinderwunschzentren und die Andrologen.

Wir Andrologen sind für die Abklärung der Fruchtbarkeit des Mannes zuständig. Wir untersuchen die zuständigen Organe des Mannes, können im Labor die Fruchtbarkeitshormone bestimmen sowie eine aufwendige Analyse der Spermienqualität erstellen.

In manchen Fällen sind andrologische Operationen erforderlich, wie zum Beispiel die mikrochirurgische Gewinnung von Spermien aus dem Hoden. Auch diese Operation gehört in die Hände von uns.

Spermiogramm

Bei bestehendem Kinderwunsch ist das Spermiogramm neben einer gründlichen körperlichen Untersuchung und einer Hormonbestimmung die Basisuntersuchung.

Das Spermiogramm wird Uni Bonn nach den aktuellen WHO Kriterien durchgeführt.

Bei Patienten die im Einzugsgebiet unserer Praxis wohnen und nicht in die Praxis kommen können, z.B. aufgrund von Pflegebedürftigkeit, Immobilität, führen wir Hausbesuche durch.

Sehr häufig erfolgen Hausbesuche für den regelmäßigen Wechsel von Blasenkathetern und Nierenfistelkathetern.

Ebenso werden Patienten in den Pflegeheimen im Einzugsgebiet durch unser Praxisteam betreut.

Um einen Hausbesuch oder eine Heimbetreuung einzuleiten, nehmen Sie bitte mit unserem Praxisteam

eigenes Labor zur Bestimmung von Tumormarkern, ie z.B. PSA (Prostata spezifisches Antigen), CEA (Carcinoembryonales Antigen), CA-19-9 (Carbohydrate-Antigen 19/9) oder Hormone, wie z.B. Testosteron

  • eigenes mikrobiologisches Labor zur Keimidentifizierung
  • und Resistenzprüfung im Urin
  • Zytologie (Harnmikroskopie auf Tumorzellen)
  • NMP 22: Urintest auf Tumorzellen
  • Immunologischer Stuhltest
  • (Test auf Blut im Stuhl, zur Bestimmung von Darmkrebs)

Wenn eine Erkrankung nicht mehr auf eine kurative Behandlung anspricht und es primär um die Erhaltung der Lebensqualität mit all ihren Facetten geht, sprechen MedizinerInnen von Palliativmedizin.Dazu zählen sämtliche Maßnahmen, die Beschwerden lindern und somit ermöglichen, den unheilbar-kranken Menschen auch positive Gedanken und Tätigkeiten erleben zu lassen.Weitere Informationen zum Thema Palliativmedizin in Rheinbach /Rhein-Sieg finden Sie auf den Seiten des Palliativnetzes: Malteser Krankenhaus Seliger Gerhard Bonn/Rhein-Sieg, dem auch wir angehören: